Dienstagswelt
was a weekly event series presenting a wide range of artists playing strictly electronic music - live and as DJs. Berlin's most recognized elec- tronic music event on a TUESDAY with a nice mixture of local and international audience. We celebrated our partys at RAW.tempel, MIKZ and CASSIOPEIA - located in a former industrial complex in Friedrichshain [S/U Warschauer Str.]. The rough warehouse sites were picking up the rare charme of early rave venues and combining it with the typical Berlin party style & flavor.

02.10.2012 :: Oktoberon (2 Floors)


Line-up:
Bastian Kurzweil // Kallias
Brett Knacksen // Sonett 77
Leon Licht // Endorphine
Vittjas Tief // Urban Myth | Kurzurlaub
Caecilian & S.SIC // Symbiostic | Glare Rec.
Peer Benary // White Rabbit


Hallo Dienstagswelt!

Wie geht es dir? Mir geht es gut! Hier im Urlaubsparadies scheint den ganzen Tag die Sonne. Nur nicht Nachts. Hier gibt es viele nette Menschen - so wie bei dir, bloß dass bei dir die Musik besser ist. Aber nicht das Essen. Wenn ich wieder da bin, komme ich mal wieder vorbei und berichte von meinen wüsten Abenteuern.


Ich hoffe, du hast auch ohne mich 'ne schöne Feier, aber dann hoffe ich auch, dass du mich trotzdem auch ein bisschen vermisst. So wie ich dich!

Liebe Urlausgrüße
Dein Texter


25.09.2012 :: Chemistry Of Sound

Line-up:
Live:
Pan/Tone aka Sid LeRock // Areal Rec.

DJs:
Skope // netlag | MarMar
Julian Neumann // Third Ear | Man Make Music
Swinka // Berlin


Heute nehmen wir Euch mit in das Dienstagswelt-Geheimlabor, in dem all die Soundcoctails und Knallertunes zu musikalischen Uppern und Downern zusammen gemischt werden. Hinter Security-bewachten, dicken Stahltüren werden unsere streng gehüteten Rezepte für rauschende Partynächte entwickelt - von einem Team aus wahsinnigen Musikern, DNA-modulierten Super-DJs und einigen weiteren Nachtwesen, hervorgegangen aus zahlreichen zum Teil schmerzhaften Experimenten. Hinter'm DJ-Pult angekettet, werden unsere Klangchemiker die ganz Mutigen unter euch zur Verkostung einiger brandneuer Soundentwicklungen einladen - von der wir heute noch nicht sagen können, welche Langzeitfolgen der Genuss dieser oder jener musikalischen Substanz mit sich bringt. Kurzfristig jedenfalls führt er zu Glücksgefühlen, nächtlicher Verzückung und erhöhter Kommunikation. Langzeitprobanden, die die Dienstagswelt in wöchentlicher Dosierung konsumieren, berichten vom gesteigerten Suchtpotenzial sowie der Gefahr von Entzugserscheinungen zwischen den Dienstagen. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dazu angetan, die Hemmschwelle der Gäste deutlich herab zu setzen und so auch all jene in Versuchung zu führen, die bislang dachten, sich extravagante Designersounds oder gar eine volle Dröhnung 4/4 mit Basskick nicht leisten zu können. Noch ist unser Treiben legal - doch schon bald könnten preiswerte Technoparties oder angemessene Dezibelzahlen von der GEMAinen Spaßpolizei oder der Oberverlangweilungsbehörde verfolgt oder gar kriminalisiert werden. Also probiert unsere Chemistry Of Sound am Besten gleich heute - bevor ihr hinterher feststellt, eure Jugend weder ausreichend verschwendet noch Eure Gesundheit angemessen ruiniert zu haben, um später fesselnde Geschichtsromane von den verruchten Zeiten Berlins zu schreiben, schockierende Tatsachenberichte in Podshows zum Besten zu geben - oder einfach nur abenteuerliche Geschichten für die Generationen erzählen zu können, die in einer Stadt ohne Clubs und Musikstätten aufwachsen müssen... 

Aus guten Gründen hier noch ein Warnhinweis: Erhöhter Musikkonsum kann zu Bewegungszwang und Erschöpfungserscheinungen führen. Darum immer für ausreichend Flüssigkeit sorgen!  

21.09.2012 (Freitag) :: Vier Jahre Dienstagswelt Geburtstagsfeierei @ Ritter Butzke

Aller guten Dinge sind 42. Wusste ja schon Douglas Adams, der sich seinerzeit Gedanken über das Leben, das Universum und den ganzen Rest gemacht hatte. Und weil dieses Motto überhaupt ganz gut zur Dienstagswelt passt, sind wir auch stolz darauf, die 42. Version eines Timetables gefunden zu haben, der das süße Leben des Dienstagsuniversums - sowie den ganzen Rest einer übermütigen Künstlerschar angemessen berücksichtigt. Dennoch sollte dem aufmerksamen Partygänger und Dientagsweltenbummler eines aufgefallen sein: Wir machen uns bereit zu einem Hypersprung in eine Paralleldienstagswelt! Denn Dienstag ist jetzt Freitag - und das MIKZ das Ritter Butzke! Hui, das klingt nach einem wahnsinnig aufregendem Abenteuer jenseits von Zeit und Raum - und wir könnten uns vorstellen, dass in jener Freitagnacht auch noch diese oder jene weitere Dimension aus der göttlichen Fuge gerät. Denn wir tanzen in unser fünftes Jahr und sind ganz nebenbei auch noch live dabei, wenn KMLN zur Gründung seinen eigenen Labels Kameleon Rec. euch und uns und den Anderen eins, zwei, drei, ganz viele Ständchen darbringen. Apropos live: Kosmische Klänge kommen live zudem von unserer Wonderwoman ADA, der Schlagzeug-bewaffneten Spaßbrigade Sorry Entertainers sowie dem Techno-Gitarristen Robin Sukroso. Eine ganze Raumhafenladung voll guter DJs kommt auch noch, um in dieser denkwürdigen Dienstagwelt in einer Freitagnacht ein paar Runden Schallplatten zu wenden. Also platzt der Timetable doch wieder aus allen Nähten - trotz der drei Floors. Wenn ihr Lust habt - kommt doch auch vorbei! Es wird voll und laut und lustig und feucht und fröhlich und vielleicht sogar denkwürdig!? Wir sind da recht optimistisch...

Live:

Ada :: Areal Rec. | Pampa Rec.
The Sorry Entertainers :: Shitkatapult
Robin Sukroso :: ACPAD Guitar Invention

Kameleon Label Launch | Special live Appearance & Record Release:

KMLN :: Kameleon

DJs:

Soukie & Windish :: NorFolkMusic | URSL
Por.No :. Hangar
Egokind :: Kallias
Tagträumer² :: Black Fox Music
Phantastic Spastic :. Bum Bum Techno | Plötzlich Am Bodden.
Jerando :. Werkstoff Musik
Bastian Kurzweil :: Dienstagswelt | Kallias
Marcel Cluso :. Dienstagswelt
Lars von Licht :. Dienstagswelt | Sleeves

17.09.2012 :: Laut/Leise Special

Line-up: 
Whatyes (live) // Klangsucht
Bara Bröst // BBE | Lila Wunderland
Tim Vita // Lila Wunderland
Tragz // Fade In | Tonschleife


Was soll eigentlich dieses "Leise" im Titel? Wir feiern noch ein wenig Geburtstag - und zwar laut! Also: LAUT! Mit lauter lauten Lieblingsgästen. Nämlich unseren vierten - zumindest ein wenig zum Warmwerden für Freitag, wo ja in der Ritter Butzke unsere Augen-zu-und-Durch-Multidimensionssshow startet. Hier erfahrt ihr was dazu... Und ebenfalls den von Tschiepy, der blauen Flugkugel der Berliner Feiercrew Laut/Leise. Bekannt etwa durch die Berliner "Viva Con Aqua"-Open Airs, die Geld für Brunnenprojekte in Indien zusammen sammeln - oder den regelmäßigen Sommer-Events in der Griesmühle sowie dem ganzjährigen Treiben im Golden Gate. Zwei Jahre flattert das Vögelschen schon um seinen Kumpel Alex herum, und weil beide so ein süßes Paar sind, streuen wir noch ein wenig Konfettizucker auf die heutige Spaßgranatennacht - laut Kalender übrigens die letzte Sommerwelt des Jahres! Dazu nun ein Abschiedslied, das die beiden Freunde heute zum Begin der Dienstagswelt im Duett zwischtern wollen: Ja - sowas hat die (Dienstags-)Welt noch nicht gehört - aber irgendwie kommt es uns doch bekannt vor...:


Jetzt tanzen alle Puppen - macht auf der Bühne Licht,
macht Musik bis dass der Schuppen wackelt und zusammenbricht.

Scheißt ruhig auf Frack und Fummel - kommt grad wie's Euch gefällt
Freut euch auf Spaß und Rummel in der heutgen Dienstagswelt

Wir werden ohne Techno des Lebens nicht mehr froh
die Foltern dauern ewig zwischen jeder Dienstagsshow

Jetzt woll'n wir aber starten - wie lang soll'n wir noch warten
"Keine Sekunde mehr" mit der

fabelhaftesten, sesationellsten, dienstagsnachthaften, dimensionellsten
Ja - jetzt - kommt - das - Dienstagsballyhoo!

Sensationell, oder?

11.09.2012 :: Varianz Labelnacht

Line-up:
Live:
Raeyk :: Varianz

DJs:
Paul Brtschitsch :: Rootknox // Leena Music // Varianz // Broque // Ostgut Ton
Mariano DC :: VARIANZ // ANDES MUSIC // RESOPAL [Buenos Aires]
Toni Oskari :: PlusPlus

Oh je... was soll das bloß mit der Berlin Music Week ?? Vor drei Jahren hat das Ganze mal ganz ambitioniert gestartet - als Versuch, alle Akteure des Berliner Musikzirkus zusammen zu führen, sodass sich unser schönes Provinznest in all seiner Vielfalt der großen, weiten Welt präsentieren konnte. Als erstes scherte die a2n (alltogethernow) aus, das Netzwerk alternativer Musikaktivisten. Das waren quasi die Schmuddelkinder des Business, die nicht mit den rosa Plastikförmchen der Popkomm rsp. Dieter Gorny's Popindustrie spielen wollten, sondern sich um eigene, ungewöhnlichen DIY Tools bemühten. Die damals naserümpfende Popkomm ist mittlerweile auch Geschichte. Bye bye, Baby... Auf das einstige Messe-Flagschiff des Musikstandorts Deutschland (wozu sie sich im rheinischen Köln entwickelt hatte) machten die Berliner letztes Jahr endgültig den Sargdeckel drauf. Dennoch sicherte sich die für ihren Spürsinn bekannte "Kulturprojekte GmbH" (eine Senatseigene GmbH, die zwar mit Steuergeldern ausgestattet wird, die sich aber einer politischen Kontrolle des Senats durch die private Rechtsform entziehen kann) die Rechte am verbrannten Markennamen. Man weiß ja nie, ob man damit nicht irgendwann doch noch mal einen Zombie-Walk inszenieren kann... Und nun stehen auch hinter der Clubnacht im Rahmen der BMW mehrere dicke Fragezeichen. Hinter den Kulissen arbeitet der Chef der zuvor erwähnten Kulturprojekte GmbH, Björn Döring, mit Hochdruck daran, der ClubCommission als Organisationspartner auch die letzten Reste von Wertschätzung und Planbarkeit zu entziehen. Was bleibt ist das Berlin Festival, das laut Inforadio vom Samstag "seelenlose Großspektakel" zwischen Autoscooter, kandierten Äpfeln und Werbe-Overkill... Na, wenn die Berliner eins können, dann Großprojekte versemmeln! In einem Gastbeitrag in der Berliner Zeitung am Samstag schwadroniert sein Namensklon Björn Böhning, seines Zeichens Leiter der Senatskanzlei: "Die Berlin Music Week hat fulminant begonnen... Das Lineup des Berlin Festivals zeigt: Internationale Größen zieht es nach Berlin. Daran muss die Szene jetzt anknüpfen und in ihrer ganzen Bandbreite weltweit überzeugen." Das ist noch größerer Blödsinn als der, den wir uns an dieser Stelle oft ausdenken - allerdings bringt er damit niemanden zum schmunzeln. Ist es nicht genau anders herum? Nämlich, dass die Musikszene internationale Größen nach Berlin zieht - auf das sich das Berlin Festival mit in den Allerwertesten draufsetzt - und mit Hilfe in den selben geblasenen Fördergelder sowie einer entfesselten Sponsoringmaschine einen Hype zu generieren versucht, der jeden seriösen Akteur im Musikbusiness - sowie Liebhaber authentischer Kultur - die Nackenhaare aufstellt? In welchem Paralleluniversum leben diese Leute eigentlich?

Jedenfalls kann es nicht das Universum sein, in dem sich die Dienstagswelt Woche für Woche dreht. Das funktiniert nämlich nach ganz, ganz anderen Gesetzen! Im Gegensatz zum Rummelplatz am Flughafen Tempelhof (an dem es mehr nach Zuckerwatte als nach Ganjah riecht) sind noch Self-made-Musiker, DJs aus Leidenschaft und dem eigenen Lebenstraum verhaftete Labels gefragt - wie z.B. die Protagonisten der heutigen Varianz-Labelnacht. Das Berliner Vorzeige-Label kommt, wie unsere gesamte Wunderwelt, ganz ohne Fördergelder und Sponsorengeblödel aus, einzig ein Kulturbeitrag in Form des Eintritts sorgt dafür, dass wir uns heute wieder einem unbeschwerten, musikalisch anspruchsvollen Spätsommervergügen hingeben können. ...Das zudem so international besetzt ist, wie sich Herr Böhning das wohl gar nicht für eine solch kleine Szeneveranstaltung vorstellen kann: Nicht nur, dass Paul Brtschitsch seit vielen Jahren ein herausragendes und weltweites Aushängeschild für Berliner Elektrokultur ist: Mariano DC etwa kam einst aus dem fernen Buenos Aires nach Berlin, lange bevor Experte Böhning die Szene aufzurütteln versuchte. Außerdem beehren uns heute mit Raeyk der Varianz-Labelchef höchstpersönlich sowie der Gema-frei produzierende Toni Oskari vom Netlabel Plusplus. Wir finden, dass hat viel mehr mit authentischer Berliner Musikkultur zu tun, als das Spektaktel am Flughafen... Oder leben am Ende wir im Paralleluniversum der Bedeutungslosigkeit? Und: wollen wir wirklich nüchtern weiter darüber sinnieren?